Projekte
Im Laufe der Zeit haben wir für unsere Kunden so manches spannende Projekt realisiert. Unsere Elektronik steckt aber in vielen Anwendungen, ohne dass man sie sieht und ohne dass unser Name von außen sichtbar ist. Weil vielen unserer Kunden die Vertraulichkeit unserer Zusammenarbeit wichtig ist, verzichten wir auf eine lange Referenzliste und stellen Ihnen hier beispielhaft einige Projekte vor, anhand derer Sie sich ein gutes Bild von unserem Leistungsportfolio machen können.
Zur Detektion von verborgenen radioaktiven Strahlern sind in vielen Bereichen der Stahlproduktion und Abfallwirtschaft Radioaktivitätsmessungen vorgeschrieben. Unser Kunde bietet hierfür beispielsweise Portalmessanlagen für LKWs oder Eisenbahn-Waggons, Förderbandanlagen oder Rauchgasmessanlagen an. Die Messung des Spektrums der Gammastrahlung erfolgt über einen Szintillator mit Photomultiplier, dessen Ausgangssignale von der von uns entwickelten Elektronik ausgewertet werden. Zur Auswertung werden zwei leistungsfähige 32bit-Mikrocontroller eingesetzt, welche die Daten aufbereiten und über Ethernet an einen Server senden. Die Messelektronik bietet neben der eigentlichen Messfunktion umfangreiche Zusatzfunktionen, wie beispielsweise eine dynamische Temperaturstabilisierung und einen zusätzlichen Kanal für ein Geiger-Müller-Zählrohr. Die Spannungsversorgung kann sowohl über einen Weitbereichs-DC-Eingang als auch über Power-Over-Ethernet erfolgen. Da die Messelektronik unter härtesten Einsatzbedingungen genutzt wird, wurde sie für einen weiten Temperaturbereich ausgelegt und ist besonders vibrationsunempfindlich.
Die Einbindung neuartiger Einzahltresore oder Self-Payment-Systeme in bestehende IT-Infrastruktur muss für die sie nutzenden Einzelhändler und Banken so einfach wie möglich sein. Deshalb ist unser Anspruch, dass sich von uns neu entwickelte Hardware und Software nahtlos in die vorhandenen Prozesse eingliedern lässt und diese nicht verändert werden müssen.
Für einen Einzahltresor für Banking- und Retail-Applikationen entwickelten wir eine vollständige Elektronik- und Software-Lösung. Hierzu zählt neben Schnittstellen-Baugruppen zur Ansteuerung von Banknotenlesern und deren Programmierung auch die Entwicklung einer Browser basierten PC-Applikation. Alle Einzahlvorgänge werden von der Applikation protokolliert und der Wertbestand des Tresors kann jederzeit manuell oder automatisiert abgefragt werden. Die einfach internationalisierbare Software zeichnet sich durch eine intuitive Benutzerführung aus und bietet vielfältige Möglichkeiten der kundenspezifischen Anpassung. Abgerundet wird sie durch einen Update-Server, der es ermöglicht, Updates der Applikation aber auch neue Datensätze für die Banknotenleser einfach aufspielen zu können, beispielsweise wenn neue Euro-Scheine in Umlauf kommen. Unabhängig von der Entwicklung neuer Systeme zum Bargeldhandling übernehmen wir ebenso die Integration dieser Systeme in die IT-Infrastruktur größerer Retail-Ketten und Banken.
Manchmal steckt eine Herausforderungen nicht unbedingt in einer komplexen Entwicklung, sondern darin, eine einfache und kostengünstige Lösung zu finden: Ein namhafter deutscher Hersteller von Industriesteckvorrichtungen fragte bei uns die Optimierung und anschließende Fertigung einer bestehenden Schaltung für Drehfeldanzeigen an. Unser Kunde räumt dem Qualitätsanspruch „Made in Germany“ trotz der in Deutschland höheren Arbeitskosten einen hohen Stellenwert ein. Die Herausforderung bestand deshalb darin, die Baugruppe im Hinblick auf eine kostengünstige Serienfertigung und eine einfache Montage zu optimieren um wettbewerbsfähig bleiben zu können. Von der Baugruppe fertigen wir inzwischen mehrere tausend Stück pro Jahr, die von unserem Kunden weltweit verkauft werden.
Zur vollständigen Begleitung unserer Kunden entlang der Wertschöpfungskette zählt auch die Begleitung und Durchführung von Prüfungen im Rahmen von notwendigen oder angestrebten Zertifizierungen der fertigen Produkte. Ein Beispiel hierfür ist die CE-Zertifizierung eines Wasserspenders, dessen Elektronikbaugruppen von uns entwickelt und gefertigt worden sind. Für das komplette Gerät begleiteten wir die Messungen zur Einhaltung der EMV-Richtlinie nach den Normen DIN EN 61000 sowie DIN EN 55014 und führten alle Tests aus, die der Einhaltung der Niederspannungsrichtlinie dienten. Grundlage hierfür war die DIN EN 60335 zur Sicherheit elektrischer Geräte für den Hausgebrauch und ähnliche Zwecke. Auf Basis der von uns erstellten Prüfdokumentation konnte unser Kunde so kurzfristig die nötige CE-Konformitätserklärung ausstellen.
Werden Bauteile falsch ins Lager gebucht, kann dies fatale Auswirkungen für die Fertigung von elektronischen Komponenten haben. Wenn ein solcher Fehler zu spät erkannt wird, kann unter Umständen sogar eine komplette Neufertigung der Baugruppe nötig werden. Ähnliche Probleme gibt es auch in anderen Branchen. Deshalb entwickeln wir eine Software, die relevante Informationen auf Verpackungen elektronischer Bauteile erkennt, analysiert und an das Warenwirtschaftssystem weitergibt. Das dazugehörige Forschungsprojekt WIKI wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.
Ziel des Projektes ist, dass Mitarbeiter nur noch die eingehende Ware nebst Lieferschein scannen und tatsächliche mit angegebener Menge vergleichen müssen. Die Software bietet neben Lagerort-Vorschlägen die Möglichkeit, fehlerhafte Bauteile jederzeit automatisiert bis zum Hersteller zurückzuverfolgen und bereits ausgelieferte betroffene Baugruppen zu identifizieren. Mithilfe von künstlichen neuronalen Netzen kann sich die Software künftig selbstständig an geänderte oder neue Etikettierungen anpassen und weiterentwickeln. So weist die Lösung gegenüber bestehenden Systemen eine höhere Fehlertoleranz auf. Deshalb können Kosteneffizienz und Qualität in der Fertigung signifikant gesteigert werden.
Projektbeginn: 1. Oktober 2020
Projektdauer: 24 Monate
Die Verwendung von Rollatoren ist für viele Menschen eine Voraussetzung für ein aktives und unabhängiges Leben. Durch die falsche Nutzung in Form von Haltungsfehlern entstehen jedoch potenzielle Gefahren, wie ein erhöhtes Sturzrisiko.
Ziel des Projekts „ModESt“ unter der Konsortialführung von Budelmann Elektronik ist daher die Entwicklung eines Systems für mehr Sicherheit am Rollator. Das zu entwickelnde System wird dabei in Form einer kleinen Elektronikbox am Rollator befestigt und soll sowohl bei der Analyse der Haltung, deren Bewertung als auch bei der anschließenden Korrektur verwendet werden. Durch den Einsatz von Distanzsensoren wird die Position des Nutzers zum Rollator überprüft. Anhand dieser Werte findet eine Bewertung der Haltung in Echtzeit statt. Mit einer intuitiven, dezenten Rückmeldung bei der Erkennung eines Haltungsfehlers hilft das System bei dessen Korrektur und dient daher der Sturzprävention. Budelmann Elektronik ist hierbei für die Entwicklung von Hardware und Elektronik sowie das Erstellen von hardwarenaher Software zuständig.
Nach erfolgreichem Projektabschluss soll das Unterstützungssystem sowohl für ältere Menschen mit Haltungsproblemen als auch für gesundheitlich beeinträchtigte Menschen eingesetzt werden, um durch eine intelligente Sturz-Prävention Mobilitätseinschränkungen sowie Unsicherheiten zu verhindern und die Lebensqualität dieser Personengruppe erheblich zu verbessern.
Projektbeginn: 1. Januar 2017
Projektdauer: 36 Monate
Folgende Partner sind am Projekt beteiligt: Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz GmbH, Bremen; Gesundheit Nord gGmbH | Klinikverbund Bremen, Bremen; TOPRO GmbH, Fürstenfeldbruck
(Foto: TOPRO GmbH)